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Tiefenlage spätkänozoischer Sedimente in der deutschen Nordsee – Top seismische Einheit SU1

Die Karte zeigt das Top der seismischen Einheit SU1 in Metern unter NN. Bei der Einheit handelt es sich um die älteste von sieben kartierten Einheiten, die oberhalb der Mittelmiozän Diskordanz anhand von seismischen und bohrlochgeophysikalischen Daten identifiziert wurden. In der Veröffentlichung „Late Cenozoic evolution of the German North Sea – Sedimentation in a subsiding basin“ (eingereicht) ist u.a. eine ausführliche Beschreibung dieser Einheiten dokumentiert.

Die Sedimentation in der südlichen Nordsee wurde vom Mittelmiozän an bis ins Pleistozän hinein durch ein sich aus Osten nach Westen vorrückendes Deltasystem dominiert, dem sogenannten Eridanos Delta (sensu Overeem et al., 2001). Die Ausmaße dieses fossilen Deltas sind mit denen der größten heutigen Deltasysteme der Erde vergleichbar (Schwarz, 1996). Die Entwicklung dieses Ablagerungssystems war in den letzten Jahrzehnten bereits Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Studien (e.g. Sörensen et al., 1997; Overeem et al., 2001; Kuhlmann, 2004), die sich jedoch vorwiegend auf die benachbarten Nordsee-Sektoren konzentrierten und nur verhältnismäßig wenig war über den deutschen Teil bekannt. Für das Gesamtverständnis der in diesem Zeitabschnitt vorherrschenden Deltasedimentation und deren Entwicklung ist der deutsche Teil aber unerlässlich, da sich vom Obermiozän bis ins späte Pliozän hinein, der Hauptablagerungsraum des riesigen Deltas vorwiegend im heutigen deutschen Nordsee-Sektor befand.

Auf der Basis umfangreicher seismischer Daten und geophysikalischer Bohrlochinformationen ist erstmalig eine detaillierte Auskartierung der spätkänozoischen Deltaablagerungen im deutschen Nordsee-Sektor erfolgt. Die Gliederung der bisher nur grob bzw. gar nicht unterteilten sedimentären Abfolge erfolgte nach seismostratigraphischen und sequenzstratigraphischen Konzepten (e.g. Mitchum et al., 1977; Catuneanu, 2006). Danach wurden sieben regional bedeutsame seismische Horizonte oberhalb der Mittelmiozän Diskordanz identifiziert und mit Hilfe neuer biostratigraphischer Datierungen zeitlich kalibriert. Sie unterteilen die spätkänozoische Sedimentabfolge in sieben Hauptablagerungseinheiten, namentlich SU1 bis SU7. Die jeweils an ihrer Basis und an ihrem Top von prominenten Diskordanzflächen begrenzten Einheiten spiegeln aufeinanderfolgende Phasen der Deltaentwicklung wider.

Literatur:

Mitchum, R.M.J., Vail, P.R., Sangree, J.B. (1977). Seismic stratigraphy and global changes of sea-level, part 6: stratigraphic interpretation of seismic reflection patterns in depositional sequences. In: Payton, C. (Ed.), Seismic Stratigraphy Applications to Hydrocarbon Exploration. American Association of Petroleum Geologist Memoir, vol. 26. AAPG, Tulsa, pp. 117-133.

Schwarz, C. (1996). Die Bohrungen 89/3, 89/4 und 89/9 auf dem deutschen Nordseeschelf - Sedimentologische und magnetostratigraphische Befunde sowie lithostratigraphische Konnektierung. In: Streif, H. (Editor), Deutsche Beiträge zur Quartärforschung in der südlichen Nordsee. Geologisches Jahrbuch, 146/Reihe A. Schweizerbart: 33-137.

Sørensen, J. C., Gregersen U., Breiner M. und Michelsen O. (1997). High-frequency sequence stratigraphy of Upper Cenozoic deposits in the central and southeastern North Sea areas, Marine and Petroleum Geology, 14 (2), 99-123.

Overeem, I., G. J. Weltje, C. Bishop-Kay, and S. B. Kroonenberg (2001). The Late Cenozoic Eridanos delta system in the Southern North Sea Basin: a climate signal in sediment supply?, Basin Research, 13 (3), 293-312.

Kuhlmann, G. (2004). High resolution stratigraphy and paleoenvironmental changes in the southern North Sea during the Neogene. An integrated study of Late Cenozoic marine deposits from the northern part of the Dutch offshore area, cummulativ thesis, 209 pp, Utrecht University, Utrecht.

Catuneanu, O., 2006. Principles of Sequence Stratigraphy: New York, Elsevier, 386 p

Informationen zu den Daten

Deutschland Übersichtskarte mit Position
 
Aktuelle Position

  • Datum letzte Änderung: 26.11.2013
  • Datum der ersten Publikation: 26.11.2013
  • Datum der Erstellung: 26.11.2013
  • Erläuterung zur Datenherkunft:

    Für die Kartierung standen ca. 30.000 km seismische 2D-Datensätze und ca. 4.000 km² seismische 3D-Datensätze zur Verfügung.

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  • Format der Daten: digitale Karte in Raster- oder Vektorform (mapDigital)
  • Thematik: Geowissenschaften (geoscientificInformation)
  • Schlüsselwörter: inspireidentifiziert
  • Schlüsselwörter GEMET: Geologie
  • Thesaurus-Bezeichnung: GEMET - INSPIRE themes, version 1.0
  • Thesaurus-Publikationsdatum: 2008-06-01
  • Koordinatenreferenzsystem: 25831; WGS84 / UTM zone 31N (Definition: Europäisches Terrestrisches Referenzsystem von 1989 / Universale Transversale Mercatorabbildung Zone 31N)
  • Höhenbezugssystem: DE_DHHN92_NH
  • Bezugsebene: Datenbestand (dataset )
  • Sprache: ger
  • Zeichensatz: utf8

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Inhaltliche Informationen (automatisch ermittelt)

  • Anzahl Datensätze/Features: 413
  • Räumliche Darstellungsart(en): vector
  • östliche Länge: 3.7006   bis   8.3913
  • nördlicher Breite: 53.6012   bis   55.9081

*1Mit EPSG Code's werden Transformationsparameter zusammengefasst.   Weitere Informationen  ...

Über diese Datenbeschreibung

  • Metadatenstandard: Standard   ISO 19115 ,  Version   ISO 19115:2003/Cor. 1:2006 (E)
  • Metadaten-Stand: 14.02.2018
  • Metadaten-Sprache: ger
  • Metadaten-Zeichensatz: utf8

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